Depression
Viele haben Depressionen.
… nicht „hatte“, nicht „vielleicht“, die Menschen haben sie.
Psychische Gesundheit hat in der Gesellschaft, im Alltag, in der Medizin bzw. in der Psychotherapie seinen Platz.
Auch in der öffentlichen Außenwerbung ist sie angekommen:
„Steffen ist Depressiv“ – vielleicht hast du das Plakat der Deutschen Depressionshilfe gesehen.
Leute sind lachend im Hintergrund. Ein Plakat, das wirkt.
Die Arbeit im Unternehmen oder in der Institution ist oft genau der Raum, in dem wir glauben, immer funktionieren zu müssen und belastbar wirken.
Aber nötig sind Räume, auch in Sozialen Medien (z.B. LinkedIn), in denen man nicht nur funktionieren, sondern echt sein darf.
Ursachen für Depressionen
Depressionen sind komplexe psychische Erkrankungen, die durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden können. Hier sind einige nachweisbare und wesentliche Ursachen, die zur Entstehung von Depressionen beitragen:
1. Genetische Faktoren
- Familiengeschichte: Eine Veranlagung zu Depressionen kann oft durch familiäre Häufungen nachgewiesen werden. Personen mit einem familiären Hintergrund von psychischen Erkrankungen haben ein höheres Risiko, selbst zu erkranken.
- Genetik: Bestimmte Gene sind mit einem erhöhten Risiko für Depressionen Assoziiert, obwohl keine einzelnen Gene als alleinige Ursache identifiziert wurden.
2. Biochemische Faktoren
- Neurotransmitter: Ungleichgewichte in Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin sind mit Depressionen verbunden. Diese chemischen Messenger im Gehirn spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmung und Emotionen.
- Hormone: Hormonelle Veränderungen, wie sie während Schwangerschaft, Menopause oder im Zusammenhang mit Schilddrüsenerkrankungen auftreten, können das Risiko für depressive Erkrankungen erhöhen.
3. Psychologische Faktoren
- Persönlichkeitsmerkmale: Bestimmte Eigenschaften wie niedriges Selbstwertgefühl, eine pessimistische Sichtweise auf das Leben oder erhöhte Sensibilität gegenüber Stress können das Risiko für Depressionen erhöhen.
- Frühkindliche Erfahrungen: Traumatische Erlebnisse in der Kindheit, wie Missbrauch, Vernachlässigung oder der Verlust eines Elternteils, können langfristige psychische Auswirkungen haben und das Risiko für Depressionen erhöhen.
4. Umweltfaktoren
- Stress: Chronischer Stress durch finanzielle Schwierigkeiten, Beziehungsprobleme oder Arbeitsbelastung kann zu einem erhöhten Risiko für Depressionen führen.
- Verluste und Trauer: Der Verlust eines geliebten Menschen, eine Scheidung oder ähnliche belastende Lebensereignisse können oft eine Depression auslösen.
- Isolation: Soziale Isolation und Einsamkeit sind bedeutende Risikofaktoren für depressive Erkrankungen.
5. Gesundheitliche Faktoren
- Chronische Krankheiten: Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, Schlaganfall und andere chronische Erkrankungen sind häufig mit Depressionen verbunden, sowohl aufgrund des physischen Leidens als auch der psychischen Belastung.
- Medikamenteneffekte: Einige Medikamente, insbesondere bestimmte Blutdruckmedikamente, Antikonvulsiva und Hormone, können als Nebenwirkung depressive Symptome verursachen.
6. Substanzmissbrauch
- Alkohol und Drogen: Der Missbrauch von Substanzen kann sowohl eine Ursache von Depressionen sein als auch depressive Symptome verschärfen. Der Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und Depressionen ist gut dokumentiert.
7. Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse
- Gesellschaftlicher Druck: Gesellschaftliche Normen und Druck können zu Gefühlen der Unzulänglichkeit und zum Selbstwertproblem führen, insbesondere bei Jugendlichen und Frauen.
- Mangel an Unterstützungssystemen: Ein schwaches soziales Netzwerk oder das Fehlen von Unterstützung kann das Risiko erhöhen, eine Depression zu entwickeln und zu verschlimmern.
Fazit
Die Ursachen von Depressionen sind vielschichtig und individuell. Oft resultieren sie aus einer Kombination biologischer, psychologischer, sozialer und umweltbedingter Faktoren. Um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten, ist es wichtig, diese Ursachen zu erkennen und zu verstehen. Bei Verdacht auf eine Depression sollte immer professioneller Rat eingeholt werden, um eine geeignete Unterstützung und Therapie zu finden.
Titelbild: https://www.deutsche-depressionshilfe.de